Philipper 3,7–8 (Schlachter 2000):
„Aber was mir Gewinn war, das habe ich um des Christus willen für Schaden geachtet; ja, wahrlich, ich achte alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe; und ich achte es für Dreck, damit ich Christus gewinne“
Paulus beschreibt in diesen Versen nicht nur eine theologische Wahrheit – er beschreibt die völlige Umkehrung eines menschlichen Lebens.
Ein Leben, das sich nicht mehr um sich selbst dreht, sondern ganz und gar auf Christus ausgerichtet ist.
Es beginnt mit dem Geschenk eines neuen Herzens.
Ein Herz, das plötzlich sieht. Erkennt. Erschrickt.
Ein Herz, das wahrnimmt, wie verdorben die alten Antriebe waren.
Egoistisch, stolz, selbstgerecht – getrieben vom „Ich“ und nicht von der Liebe.
Hesekiel 36,26:
„Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben;“
Ein Herz, das Christus als höchsten Schatz erkennt
Christus wirkt durch seinen Geist eine neue Perspektive.
Die Dinge, die früher wertvoll erschienen – Ansehen, Position, Leistung, Anerkennung – verblassen.
Sie werden als das sichtbar, was sie wirklich sind: Zeitvergeudung, wenn sie nicht auf das Reich Gottes ausgerichtet sind.
Und ja, sogar der eigene Ruf, das eigene Image, wird willig aufgegeben, wenn es darum geht, Christus näher zu kommen –
oder andere, die noch in der Finsternis leben, zur Umkehr zu führen.
Ein wiedergeborener Mensch lebt nicht mehr für sich selbst.
Er lebt, um zu geben.
Er lebt, um zu lieben.
Er lebt, um zu dienen.
Matthäus 16,25:
„Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden.“
Nicht mehr eigene Gerechtigkeit – sondern Glaube
Paulus spricht davon, dass er nicht mehr seine eigene Gerechtigkeit sucht – die, die aus Gesetzeserfüllung und äußerer Frömmigkeit kommt.
Er hat erkannt, dass wahre Gerechtigkeit aus Glauben entsteht: Aus dem Vertrauen in Gottes Zusagen, in Jesu vollbrachtes Werk, in die Gnade, die uns frei macht von Schuld und Eigenleistung.
Philipper 3,9:
„…und in ihm erfunden werde, indem ich nicht meine eigene Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens“
Und diese Gerechtigkeit bleibt nicht äußerlich.
Sie verändert das Herz.
Sie führt dazu, dass man Gott gefallen will.
Nicht aus religiöser Pflicht – sondern aus tiefer Liebe.
Römer 13,10:
„so ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.“
Dem Tod gleichförmig – um Frucht zu bringen
Der höchste Ausdruck dieser Liebe ist Hingabe.
Nicht bloß Worte, sondern Opfer.
Nicht bloß Teilhabe, sondern Teilgabe – am Leiden Christi.
Philipper 3,10:
„…um Ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tod gleichförmig werde“
Paulus will Christus nicht nur erkennen – er will ihm gleich werden, sogar im Tod.
Warum? Damit das Leben Jesu offenbar werde.
Denn wo der alte Mensch stirbt, da kann der neue leben.
Wo das eigene Ich ans Kreuz geht, da kann Christus auferstehen – im Denken, Fühlen, Handeln.
Johannes 12,24:
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt es allein; wenn es aber stirbt, so bringt es viel Frucht.“
Das neue Leben in Christus ist kein religiöser Zusatz –
es ist ein Tausch: Leben gegen Leben.
Mein altes Ich für sein lebendiges Ich in mir.
Fazit: Christus gewinnen – das Ziel allen Glaubens
Philipper 3,11:
„…damit ich zur Auferstehung aus den Toten gelange.“
Das Ziel der Nachfolge ist nicht der eigene Fortschritt – sondern die Auferstehung mit Christus.
Ein Leben, das hier schon beginnt und dort vollendet wird.
Ein Leben, das nicht aus Leistung lebt, sondern aus Gnade.
Ein Leben, das loslässt, um zu empfangen.
Ein Leben, das stirbt, um zu leben.
Der neue Mensch erkennt:
Christus ist alles.
Alles andere ist Dreck.