2. Korinther 4,7–10 (Schlachter 2000):
Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überragende Kraft von Gott sei und nicht von uns.
Wir werden überall bedrängt, aber nicht erdrückt; wir kommen in Verlegenheit, aber nicht in Verzweiflung;
wir werden verfolgt, aber nicht verlassen; wir werden niedergeworfen, aber wir kommen nicht um;
wir tragen allezeit das Sterben des Herrn Jesus am Leib umher, damit auch das Leben Jesu an unserem Leib offenbar wird.
Das Evangelium – die gute Nachricht von Jesus Christus – ist nicht in Gold gegossen, nicht in monumentale Tempel eingeschlossen.
Es wird getragen von Menschen – schwach, angefochten, manchmal verzweifelt.
Und genau das ist kein Makel. Es ist Absicht. Es ist Gottes Weg, seine Macht sichtbar zu machen.
„Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überragende Kraft von Gott sei und nicht von uns.“
Der Schatz ist das Evangelium selbst.
Das irdene Gefäß – das sind wir.
Zerbrechlich. Begrenzte Kraft. Von sich aus unfähig, die Größe dieses Inhalts zu tragen.
Aber gerade darin wird Gottes Kraft offenbar:
Wenn trotz aller Schwachheit Frucht hervorkommt, weiß jeder: Das kann nicht der Mensch gewesen sein.
Bedrängt – aber nicht erdrückt
Paulus beschreibt im Anschluss keine fromme Fantasie – sondern das echte Leben im Dienst für Jesus:
„Wir werden überall bedrängt, aber nicht erdrückt;
wir kommen in Verlegenheit, aber nicht in Verzweiflung;
wir werden verfolgt, aber nicht verlassen;
wir werden niedergeworfen, aber wir kommen nicht um;“
Das ist der Alltag im geistlichen Kampf.
Die Welt, das Fleisch und der Widersacher Christi wollen das Licht ersticken.
Sie setzen uns zu – mit Druck, Angst, Isolation und Angriffen.
Doch das Licht lässt sich nicht löschen.
Weil es nicht unser eigenes Licht ist.
Gott hat den Ausweg längst geschaffen
Wo unsere Weisheit am Ende ist, beginnt Gottes Weisheit.
Wenn wir keinen Ausweg mehr sehen, hat Gott ihn längst bereitet.
Die Verfolgung durch die Feinde des Evangeliums ist keine Ausnahme – sie wird zur Norm für den, der treu Christus nachfolgt.
Doch niemals sind wir allein.
Matthäus 28,20:
„Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen.“
Unser Herr wandelt mit uns – im Feuer, im Sturm, in der Nacht.
Getötet – aber nicht vernichtet
Auch der Tod wird uns nicht verschonen.
Doch er wird uns nicht besiegen.
Denn das Leben in Christus ist stärker als der Tod.
Was der Welt wie Niederlage erscheint, ist in Wahrheit Teil des Siegesweges Christi.
Das Leben Jesu soll sichtbar werden
Der letzte Vers ist eine Offenbarung:
„wir tragen allezeit das Sterben des Herrn Jesus am Leib umher, damit auch das Leben Jesu an unserem Leib offenbar wird.“
Die Leiden, die Schmach, die Gräueltaten, die Christus erduldete –
wir werden sie auf unsere Weise auch erfahren.
Wir tragen sein Sterben mit uns, sichtbar für alle Welt.
Aber gerade dadurch bricht etwas durch:
Das wahre Leben. Die Kraft Gottes. Die Herrlichkeit Christi.
Die Welt erkennt, dass das, was wir verkünden, nicht aus uns kommt.
Nicht Menschenwerk, nicht religiöse Disziplin.
Sondern die lebendige Kraft Gottes, die in zerbrechlichen Gefäßen wohnt und durch sie wirkt.
Fazit: Zerbrechlich – aber getragen
Wir sind schwach – aber Gott ist stark.
Wir sind zerbrechlich – aber der Schatz in uns ist unvergänglich.
Wir werden angegriffen – aber wir sind nie allein.
Und unser Tod ist nicht das Ende – er ist der Durchbruch in das ewige Leben.
Der Schatz lebt. Der Träger vergeht. Aber das Licht bleibt.