Am 14. November 2025 berichtete Vatican News von einer Rede Papst Leo XIV. an der Päpstlichen Lateranuniversität. Darin bezeichnete er den „radikalen Individualismus“ als ein Virus, das die Gesellschaft zersetzt, die Welt vergiftet und den Menschen vereinsamt. Ziel sei es, diesen Individualismus zu überwinden – hin zu mehr Gemeinschaft, Brüderlichkeit und einem gemeinsamen „Haus Europa“. Was für viele wie eine noble Vision klingen mag, birgt aus biblischer Sicht eine tiefgreifende Gefahr: den Verlust von Wahrheit zugunsten gesellschaftlicher Einheit.
Ein kollektives Zeitalter – auf Kosten der Freiheit?
Die letzten Jahrzehnte zeigen deutlich, wohin der gesellschaftliche Kurs geht: weg vom Individuum, hin zum Kollektiv. Am Arbeitsplatz wird Teamarbeit idealisiert. In der Politik wird jeder, der von der vorgegebenen Linie abweicht, ausgegrenzt. Parteien wie die AfD erleben massive gesellschaftliche Ächtung – unabhängig vom konkreten Inhalt ihrer Positionen. Der Begriff „Brandmauer“ ist längst kein neutrales politisches Instrument mehr, sondern ein Signal für: Wer anders denkt, gehört nicht mehr dazu.
Auch in der Kirche beobachten wir denselben Trend: Konservative Auslegungen der Schrift werden zunehmend abgelehnt. Stattdessen steht ein neues Narrativ im Mittelpunkt: die „Brüderlichkeit aller Menschen“. Differenzen sollen übertüncht werden – zugunsten eines gemeinsamen Glaubensgefühls, das jedoch nicht mehr auf Wahrheit basiert, sondern auf Konsens.
Die Bibel warnt vor Einheit um jeden Preis
„Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmt und die Ehre von dem alleinigen Gott nicht sucht?“ (Johannes 5,44)
Wenn gesellschaftliche oder kirchliche Einheit wichtiger wird als Gottes Wahrheit, dann verlieren wir unsere geistliche Unabhängigkeit. Die Bibel kennt keinen Gruppenzwang zur Einheit – sie kennt nur die Gemeinschaft in Christus. Und diese ist niemals auf Kosten der Wahrheit zu haben.
„und habt keine Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, deckt sie vielmehr auf;“ (Epheser 5,11)
Der Aufruf der Bibel ist nicht: „Verschmelzt mit der Masse“, sondern: „Scheidet euch ab vom Irrtum“. Doch genau das wird heute zunehmend als gefährlich, spaltend oder sogar radikal angesehen.
Die globale Vereinheitlichung – Prophetie wird Realität
Offenbarung 17 und 18 beschreiben ein religiös-politisches System, das über die ganze Welt Einfluss hat. Eine große „Hure Babylon“, die mit den Königen der Erde verbunden ist. Diese symbolische Figur steht für eine Kirche, die sich mit der Welt vereinigt hat – ein System, das geistlich abgefallen ist und doch universale Autorität beansprucht.
„Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt!“ (Offenbarung 18,4)
Dieser Aufruf ist eindeutig. Gott warnt uns davor, Teil einer religiösen Vereinigung zu sein, die seine Wahrheit kompromittiert. Das Streben nach globaler Brüderlichkeit, religiösem Pluralismus und kollektiver Harmonie mag friedlich klingen – doch es ist die Vorstufe zum Endkonflikt.
Frieden, Frieden – und keine Wahrheit
Die biblischen Propheten warnen davor, wenn der Ruf nach Frieden laut wird, ohne dass eine Umkehr zu Gottes Wort erfolgt:
„Und sie heilen den Schaden der Tochter meines Volkes leichthin, indem sie sprechen: »Friede, Friede!«, wo es doch keinen Frieden gibt.“ (Jeremia 6,14)
Die Bibel kennt keinen echten Frieden außerhalb von Christus. Wer eine weltweite Friedensordnung errichten will, ohne die Sünde zu benennen, die Buße zu fordern und das Evangelium zu verkündigen, der errichtet einen Scheinfrieden – ein goldenes Kalb der Einigkeit.
Christus war der vollkommen radikale Individualist
Wenn Papst Leo XIV. den „radikalen Individualismus“ als Virus bezeichnet, dann sollte man sich fragen: War Christus nicht selbst das größte Gegenmodell zur gesellschaftlichen Masse? Er widersprach der religiösen Elite. Er stellte sich gegen die politische Ordnung. Er handelte nie aus Gruppendruck, sondern nur aus Gehorsam gegenüber dem Vater.
„Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert!“ (Matthäus 10,34)
Das bedeutet nicht Gewalt, sondern geistliche Scheidung. Wahrheit trennt. Sie lässt keine künstliche Harmonie zu, die auf Kosten der Klarheit geht. Wer Christus folgt, folgt nicht dem Mainstream.
Jetzt ist die Zeit, wachsam zu sein
Die Bibel ruft uns immer wieder auf, wachsam zu sein – besonders in den letzten Tagen.
„Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann;“ (1. Petrus 5,8)
Wir leben in einer Zeit, in der biblische Wahrheit als störend empfunden wird. In der Christen, die sich am Wort Gottes orientieren, als extrem oder rückwärtsgewandt diffamiert werden. In der religiöse Systeme Einheit propagieren, während sie im Hintergrund ein Netz der Abhängigkeit und Kontrolle spinnen.
Fazit: Allein die Wahrheit macht frei
„und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen!“ (Johannes 8,32)
Der Versuch, radikalen Individualismus zu unterdrücken, ist in Wirklichkeit ein Versuch, das Gewissen zu normieren. Wer nicht mitmacht, wird bald ausgegrenzt – nicht nur politisch, sondern religiös. Doch Christus hat uns nicht zur Konformität berufen, sondern zur Freiheit. Freiheit im Geist. Freiheit im Wort. Freiheit von der Lüge.
Während die Welt zusammenwächst, rufen die Schriften zur Trennung auf. Während der Vatikan eine neue Ära der Brüderlichkeit ausruft, ruft Gott zur Entscheidung. Und während viele dem Ruf zur Einheit folgen, gilt für uns:
„Aber Petrus und die Apostel antworteten und sprachen: Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen!“ (Apostelgeschichte 5,29)
Jetzt ist die Zeit, wachsam zu bleiben. Die Bibel zu studieren. Den Geist Gottes zu suchen. Und mutig für das einzustehen, was wahr ist – auch wenn die Welt uns genau dafür angreift.