Einleitung: Ein Bild und seine Bedeutung
Am 5. Mai 2025 veröffentlichte Vatican News einen Bericht über Papst Leo XIV., der am Grab des heiligen Franziskus in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore betete. Der Artikel schildert die Szene als einen Akt tiefer Demut und spiritueller Verbundenheit, als einen Moment, in dem der Papst unter der Ikone „Salus Populi Romani“ ein Gebet zum „heiligen Franziskus“ richtete. Doch für viele bibeltreue Christen wirft dieses Bild keine heilige Aura auf – sondern große theologische Fragen. Denn was hier als fromme Geste dargestellt wird, ist in Wahrheit ein Rückgriff auf einen Kult, den die Bibel ausdrücklich ablehnt: den Totenkult.
Die biblische Sicht auf die Toten: „Die Toten wissen nichts“
Die Bibel macht deutlich, dass der Tod kein Zustand aktiven Bewusstseins ist.
„Denn die Lebendigen wissen, daß sie sterben müssen; aber die Toten wissen gar nichts, und es wird ihnen auch keine Belohnung mehr zuteil;“ (Prediger 9,5)
„Ihre Liebe und ihr Haß wie auch ihr Eifer sind längst vergangen, und sie haben auf ewig keinen Anteil mehr an allem, was unter der Sonne geschieht.“ (Prediger 9,6)
„Fährt sein Geist aus, wird er wieder zu Erde; an dem Tag ist’s aus mit allen seinen Plänen.“ (Psalm 146,4)
Der Versuch, mit Toten zu kommunizieren, ist nicht nur zwecklos, sondern gefährlich – weil er den Weg freimacht für dämonische Verführung unter dem Deckmantel der Spiritualität.
Gott allein gebührt die Anbetung – nicht Heilige, nicht Maria, nicht die Toten
Die römisch-katholische Praxis, Heilige anzurufen oder an ihren Gräbern zu beten, basiert auf der Vorstellung, dass diese „Heiligen“ vor Gott für uns eintreten könnten.
„Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus“ (1. Timotheus 2,5)
„Und ich fiel vor seinen Füßen nieder, um ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Sieh dich vor, tue es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an!“ (Offenbarung 19,10)
Allein Gott ist würdig, angebetet zu werden – nicht Geschöpfe, nicht Verstorbene, nicht Symbole.
Die Lehre des Neuen Bundes: Kein heiliger Ort außer Christus
Ein weiterer Aspekt der katholischen Praxis ist die Vorstellung, dass bestimmte Orte – Basiliken, Reliquien, Gräber – einen besonderen Zugang zu Gott gewähren. Doch das widerspricht der neutestamentlichen Offenbarung, dass Gott durch Christus überall gegenwärtig ist. In Johannes 4,21–24 begegnet Jesus der samaritischen Frau am Brunnen. Sie fragt ihn, ob man Gott auf dem Berg Garizim oder in Jerusalem anbeten solle. Jesu Antwort ist klar:
„Aber die Stunde kommt und ist schon da, wo die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn der Vater sucht solche Anbeter.“ (Johannes 4,23)
„Und siehe, der Vorhang im Tempel riß von oben bis unten entzwei, und die Erde erbebte, und die Felsen spalteten sich.“ (Matthäus 27,51)
Seit dem Kreuzestod Jesu ist kein Ort mehr heiliger als ein anderer. Der direkte Zugang zu Gott ist offen.
Das römisch-katholische System und seine heidnischen Wurzeln
Was in der römischen Kirche als „Tradition“ gilt, ist oft nichts anderes als eine Christianisierung heidnischer Praktiken. Der Totenkult war im alten Babylon, in Ägypten und bei den Griechen gängige Praxis. Die Verehrung von Reliquien, das Anzünden von Kerzen, das Sprechen von Gebeten an Gräbern – all das hat keine Wurzel in den Evangelien, sondern in vorchristlichen Kulten.
Gott aber warnte sein Volk immer wieder davor, sich mit solchen Praktiken zu verunreinigen.
„Es soll niemand unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, oder einer, der Wahrsagerei betreibt oder Zeichendeuterei oder ein Beschwörer oder ein Zauberer, oder einer, der Geister bannt, oder ein Geisterbefrager, oder ein Hellseher oder jemand, der sich an die Toten wendet. Denn wer so etwas tut, ist dem Herrn ein Greuel, und um solcher Greuel willen vertreibt der Herr, dein Gott, sie vor dir aus ihrem Besitz.“ (5. Mose 18,10–12)
Der Kult um Verstorbene ist für Gott kein frommer Brauch, sondern ein Gräuel – ein Ausdruck tiefster Ablehnung. Wenn also der Papst am Grab eines Menschen betet und diese Handlung öffentlich als spirituelles Vorbild dargestellt wird, dann widerspricht das nicht nur der Schrift, sondern lästert auch das Erlösungswerk Jesu.
Warum diese Praxis die Ehre Christi mindert
Die Bibel beschreibt Jesus als den einzig erhöhten Herrn.
„Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden.“ (Matthäus 28,18)
„Und er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde, er, der der Anfang ist, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem der Erste sei.“ (Kolosser 1,18)
Wenn Christen anfangen, sich an andere Namen zu wenden – seien es Heilige, Engel oder Verstorbene – dann nehmen sie Christus seine exklusive Stellung.
Fazit: Eine Warnung an die Suchenden
Der emotionale Wunsch, Orte aufzusuchen, die als „heilig“ gelten, ist nachvollziehbar. Menschen sehnen sich nach Verbindung, nach Trost, nach Symbolen. Doch Gott hat seinen Sohn nicht gesandt, damit wir Symbolen folgen, sondern der Wahrheit.
„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!“ (Johannes 14,6)
Wenn der Vatikan also Gräber verehrt, Reliquien erhöht, und den Gläubigen suggeriert, dass dort besondere Gnade fließe, dann widerspricht das diametral der biblischen Lehre. Es ist kein Evangelium der Wahrheit, sondern ein Evangelium der Gefühle, der Tradition, und – im Kern – des Abfalls.
Die Bibel ist klar: Gott will keine Totenverehrung, sondern lebendigen Glauben. Keine Rituale an heiligen Orten, sondern Anbetung im Geist und in der Wahrheit. Wer Ohren hat zu hören, der höre.
Der Weg zu Gott führt nicht durch Basiliken, Gräber oder geweihte Orte, sondern durch das Kreuz auf Golgatha. Und dieses steht für alle – an jedem Ort – offen.