„Und als er dies gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf von ihren Augen weg. Und als sie unverwandt zum Himmel blickten, während er dahinfuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißer Kleidung bei ihnen, die sprachen: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in derselben Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt in den Himmel auffahren sehen!“ Apostelgeschichte 1,9-11
„Er führte sie aber hinaus bis in die Nähe von Bethanien und hob seine Hände auf und segnete sie. Und es geschah, indem er sie segnete, schied er von ihnen und wurde aufgehoben in den Himmel. Und sie warfen sich anbetend vor ihm nieder und kehrten nach Jerusalem zurück mit großer Freude; und sie waren allezeit im Tempel und priesen und lobten Gott. Amen.“ Lukas 24,50-53
Lukas beschreibt in seinem Evangelium und der Apostelgeschichte die Himmelfahrt Christi – und wie diese Erfahrung für die Jünger zutiefst bewegend war. Es war kein Triumphmarsch, keine jubelnde Prozession, sondern ein stiller Abschied. Sie standen da, sahen ihm nach, wie er in den Himmel aufgenommen wurde, und ihre Herzen waren von Angst und Trauer erfüllt. Der, der ihnen Hoffnung gegeben hatte, war von ihnen gegangen.
Die Engel trösten die Zeugen
Doch in diesem Moment des Schmerzes geschah etwas Besonderes: Zwei Engel erschienen bei ihnen und sprachen ihnen Mut zu. „Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht hinauf gen Himmel?“ (Apg 1,11)
Sie erinnerten die Jünger daran, dass sie nicht in Trauer erstarren sollten, sondern mit Zuversicht nach vorn blicken durften. Denn „dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in derselben Weise wiederkommen“. Das ist die Verheißung, die alles verändert.
Die Hoffnung ruht auf dem Wort
In diesen Worten liegt der wahre Glaube. Nicht im bloßen Schauen, nicht im Verstehen des Augenblicks – sondern im Vertrauen auf das, was Gott gesagt hat. Die Jünger mussten lernen, dass ihr Glaube sich nun nicht mehr auf das Sichtbare stützen konnte. Sie mussten lernen, auf das Wort zu vertrauen.
Wenn ich glaube, dass Gott existiert und dass Christus getan hat, was er getan hat, ist das der Anfang. Aber der Glaube wird erst dann vollkommen, wenn ich ihm auch in dem vertraue, was er noch verheißen hat.
„Darum wartet der Herr, damit er euch begnadigen kann, und darum ist er hoch erhaben, damit er sich über euch erbarmen kann, denn der Herr ist ein Gott des Rechts; wohl allen, die auf ihn harren!“ Jesaja 30,18. Diese Verheißung gibt uns die Kraft, den vielen Anfeindungen dieser Welt standzuhalten. Denn der wahre Glaube lebt aus der Hoffnung – der Hoffnung, dass Gottes Wort wahr bleibt und dass er alles erfüllen wird, was er gesagt hat.
Der Typus und der Antitypus
Die Himmelfahrt ist mehr als ein schönes Ereignis – sie ist ein Typus für das, was noch kommen wird. So wie die Jünger Jesus haben aufsteigen sehen, so werden wir ihn bei seiner Wiederkunft wiederkommen sehen. „Jedes Auge wird ihn sehen“ (Offb 1,7).
Das ist die klare Verheißung. Und es ist wichtig, dass wir das im Herzen behalten, wenn wir in den letzten Tagen mit den Farcen und falschen Wiederkunfts-Inszenierungen konfrontiert werden.
Der echte Christus wird nicht heimlich, nicht verborgen, nicht durch Medieninszenierungen zurückkehren – er wird in Macht und Herrlichkeit wiederkommen, für alle sichtbar.
Fazit
Die Himmelfahrt ist ein Bild der Hoffnung. Sie lehrt uns, dass unser Glaube nicht auf das Sichtbare gegründet ist, sondern auf das lebendige Wort Gottes.
So wie Abraham vertraute, dass Gott erfüllen wird, was er verheißen hat, so sollen auch wir festhalten an der Zusage: „Dieser Jesus wird wiederkommen.“
Er kommt nicht, um uns zu richten, sondern um uns zu vollkommener Freude und Gerechtigkeit zu führen.
Blick nicht nach unten – blick hinauf! Er kommt wieder.