Am 29. August 2025 veröffentlichte der Vatikan auf seiner offiziellen Plattform „Vatican News“ einen Bericht
über das 3. Welttreffen der menschlichen Geschwisterlichkeit in Cisternino (Italien). Darin heißt es, man wolle
„eine Art Zehn Gebote des Menschlichen“ vorlegen und bezeichnet Geschwisterlichkeit als zentral „für eine neue
Weltordnung“. Quelle:
Vatican News, 29.08.2025
.
Wer die Schrift ernst nimmt, erkennt darin einen weiteren Baustein einer Entwicklung, vor der Bibel und Reformatoren
gewarnt haben: die Erhebung menschlicher Moralprogramme über Gottes Gebote und der Weg zu einer
religiös-politischen Einheitsordnung.
Die Anmaßung: „Eine Art Zehn Gebote“
Im Artikel wird offen die Absicht formuliert, ein modernes Manifest zu erarbeiten – „eine Art Zehn Gebote“,
die universale Werte definieren sollen. Doch Gott selbst hat seine Gebote gegeben, unveränderlich und hinreichend.
„Ihr sollt nichts hinzufügen zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt auch nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote des Herrn, eures Gottes, haltet, die ich euch gebiete.“
Wo Menschen neue „Dekaloge“ formulieren, beanspruchen sie Autorität über Gottes Wort. Das ist nicht Demut,
sondern Anmaßung – ein Verschieben des Maßstabes vom Himmel auf die Erde.
Prophetische Linie: Veränderung von Zeiten und Gesetz
Die Schrift beschreibt eine Macht, die „feste Zeiten und Gesetz ändern“ wird. Diese Linie ist geschichtlich sichtbar:
das Bilderverbot wurde im Katechismus entkräftet, der siebente Tag verlegt – und nun wird erneut ein
menschenzentriertes Ethik-Programm skizziert.
„Und er wird [freche] Reden gegen den Höchsten führen und die Heiligen des Allerhöchsten aufreiben, und er wird danach trachten, Zeiten und Gesetz zu ändern; und sie werden in seine Gewalt gegeben für eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit.“
Die Idee „neuer“ Gebote reiht sich in genau diese prophetische Warnung ein: Menschengebot anstelle von Gottesgebot.
Eine Weltordnung ohne Christus
Der Bericht spricht ausdrücklich von einer „neuen Weltordnung“ unter dem Banner der Geschwisterlichkeit.
Einheit ist biblisch gut, doch nicht auf Kosten der Wahrheit. Christus ist nicht ein Weg unter vielen, sondern
der Einzige.
„Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!“
Wird „Geschwisterlichkeit“ zum universalen Nenner aller Religionen, muss die ausschließliche Herrschaft Christi relativiert
werden. Das ist keine Liebe zur Welt, sondern Verlust der ersten Liebe zum Herrn.
Menschengebote statt Gottes Gebote
Jesu Urteil über religiöse Systeme, die Traditionen über das Wort setzen, ist eindeutig. Wenn eine „Art Zehn Gebote“
formuliert wird, die weltfähig und medienkompatibel sind, aber Gottes Gebote verdunkeln, erfüllt sich sein Wort.
„Dieses Volk naht sich zu mir mit seinem Mund und ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, weil sie Lehren vortragen, die Menschengebote sind.“
Nicht die PR-taugliche Ethik rettet, sondern der Gehorsam gegenüber Gottes offenbarten Geboten – im Licht Christi.
Der Schein der Frömmigkeit
Moralische Manifestos, Gipfel der Geschwisterlichkeit, globale Appelle – das alles kann ein frommes Kleid tragen,
aber die Kraft des Evangeliums leugnen: Buße, neues Herz, Heiligung. Die Schrift warnt vor genau diesem Schein.
„dabei haben sie den äußeren Schein von Gottesfurcht, deren Kraft aber verleugnen sie. Von solchen wende dich ab!“
Wo die Kraft des Kreuzes durch weltfreundliche Kompromisse ersetzt wird, bleibt nur Fassade.
Die religiös-politische Einheit und ihr Ziel
Offenbarung 13 und 17 zeichnen das Bild einer Macht, die religiöse und politische Autorität verbindet und die
Welt unter ein Zeichen der Einheit führt. Das Ziel ist nicht bloß Ordnung, sondern Anbetung – jedoch nicht Gottes.
„Und das Tier, das ich sah, glich einem Panther, und seine Füße waren wie die eines Bären und sein Rachen wie ein Löwenrachen; und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Vollmacht. Und ich sah einen seiner Köpfe wie zu Tode verwundet, und seine Todeswunde wurde geheilt. Und die ganze Erde sah verwundert dem Tier nach. Und sie beteten den Drachen an, der dem Tier Vollmacht gegeben hatte, und sie beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich? Wer vermag mit ihm zu kämpfen?“
Wenn eine „neue Weltordnung“ religiös begründet wird, muss geprüft werden, wem diese Ordnung letztlich dient:
Christus – oder dem, der sich an seine Stelle setzen will.
Zeiten, in denen die Ohren gekitzelt werden
Die Schrift kündigt eine Phase an, in der heilsame Lehre nicht ertragen wird. Stattdessen werden Reden geliebt,
die alle einigen, niemanden zur Buße rufen und den Menschen ins Zentrum setzen.
„Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben;“
Eine „Art Zehn Gebote des Menschlichen“ passt exakt in dieses Muster: gefällig, global, aber ohne das Kreuz.
Christus oder Antichrist
Die Reformatoren benannten das Papsttum als die Macht, die sich über Christus erhebt und sein Werk verdunkelt.
Diese Diagnose war keine Laune der Geschichte, sondern gründete auf der Exegese von Daniel 7, 2. Thessalonicher 2
und der Offenbarung.
„Der Papst ist der wahre Antichrist, der sich wider Christus gesetzt und über ihn erhoben hat.“
Wenn heute unter offizieller Flagge erneut Menschengebote über Gottes Gebote gestellt werden, bestätigt das nur,
was die Schrift längst vorhergesagt hat.
Fazit
Der verlinkte Artikel von
Vatican News (29.08.2025)
zeigt pointiert: Es wird ein weltfähiger Ethik-Kodex angestrebt – „eine Art Zehn Gebote“ – und Geschwisterlichkeit
zur Grundlage einer „neuen Weltordnung“ erhoben. Die Bibel nennt das Menschengebot und warnt davor, Gottes
Maßstäbe zu ersetzen.
Der Weg der Gemeinde ist nicht der Applaus der Welt, sondern Treue zu Gottes Wort. Nicht neue Dekaloge,
sondern der Gehorsam gegenüber dem, was Gott gesprochen hat. Nicht Einheits-Pathos, sondern Anbetung „im Geist
und in der Wahrheit“.
„Fürchte dich nicht, du kleine Herde; denn es hat eurem Vater gefallen, euch das Reich zu geben.“