Am 18. November 2025 veröffentlichte der MDR einen Artikel (Link zum Artikel), in dem erneut über die Sonderrolle Sachsens im Hinblick auf den Buß- und Bettag diskutiert wurde. Während alle anderen Bundesländer diesen einst christlich geprägten Feiertag längst abgeschafft haben, hält Sachsen stand – wenn auch unter finanziellen Opfern. Denn nur hier zahlen Arbeitnehmer dafür höhere Beiträge in die Pflegeversicherung.
Doch statt den Feiertag nun bundesweit wieder einzuführen oder seine religiöse Bedeutung zu würdigen, sprechen politische Stimmen von Alternativen – etwa einem freien „Weltkindertag“, wie er in Thüringen praktiziert wird. Ein weltlicher Tag als Ersatz für ein geistliches Prinzip? Das ist mehr als nur ein politisches Signal – es ist ein weiteres Puzzlestück im geistlichen Abbau Deutschlands.
Feiertage in Bayern – aber bitte katholisch
Bayern hat deutschlandweit die meisten Feiertage – viele davon katholisch geprägt. Fronleichnam, Mariä Himmelfahrt, Allerheiligen: Hochfeste des Katholizismus, die flächendeckend anerkannt sind. Protestanten in Ostdeutschland hingegen erleben den Verlust ihrer wenigen geistlichen Markierungen – und das, obwohl die Wiege des Protestantismus in Sachsen, Schlesien, Pommern und Preußen stand.
Diese Regionen, einst von Luthers Gedanken durchdrungen, gehören heute laut Statistiken zu den atheistischsten Regionen der Welt. Eine geistliche Verödung mit Geschichte: Erst unterdrückte der Nationalsozialismus den protestantischen Glauben, dann folgte der staatsverordnete Atheismus des Kommunismus.
Der Feind hat ganze Arbeit geleistet
„denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen [Mächte] der Bosheit in den himmlischen [Regionen].“ (Epheser 6,12)
Der kulturelle und geistliche Rückbau ist kein Zufall. Der Feind hat langfristig geplant – durch Ideologien, Systeme und geistliche Aushöhlung. Der Buß- und Bettag, ein Tag der Einkehr, des Nachdenkens über Schuld und Gnade, ist ein Dorn im Auge eines Systems, das Selbstoptimierung über Umkehr stellt und Selbstverwirklichung über Demut.
Buße – ein ausrangiertes Konzept
„und mein Volk, über dem mein Name ausgerufen worden ist, demütigt sich, und sie beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen, so will ich es vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.“ (2. Chronik 7,14)
Buße ist kein rückständiges Ritual, sondern ein Schlüssel zur geistlichen Wiederherstellung. In einer Zeit, in der persönliche Verantwortung, Schuld und Umkehr verdrängt werden von Narrativen der kollektiven Unschuld, erinnert der Buß- und Bettag an ein biblisches Prinzip: Umkehr heilt. Doch wenn dieser Tag verschoben, umgedeutet oder ganz gestrichen wird, sagt das viel über die geistliche Verfassung eines Landes.
Weltkindertag statt Bußtag – ein Tausch ohne Gewinn
Der Vorschlag, den Buß- und Bettag durch den Weltkindertag zu ersetzen, mag oberflächlich sinnvoll klingen. Doch symbolisch ist er bezeichnend: Ein Tag, an dem wir Gott begegnen sollen, wird ersetzt durch einen Tag, der weltlich gefeiert wird – ohne geistlichen Anspruch. Die Prioritäten verschieben sich. Es geht nicht mehr um Beziehung zu Gott, sondern um gesellschaftliche Signale.
„Denn das Trachten des Fleisches ist Tod, das Trachten des Geistes aber Leben und Frieden“ (Römer 8,6)
Ein Feiertag, der keine geistliche Tiefe besitzt, mag politisch opportun sein, aber er heilt keine Gesellschaft. Ohne Buße keine Umkehr. Und ohne Umkehr keine Heilung.
Sachsen – ein letztes Bollwerk
Sachsen ist kein Paradebeispiel des Glaubenslebens – doch dieser eine Tag, an dem der Kalender noch „Buße“ kennt, ist ein Anker. Er erinnert an eine Wahrheit, die über politischen Reformen steht. Und vielleicht ist es gerade dieses Bundesland, durch das Gott ein letztes Warnsignal sendet: Kehrt um. Erinnert euch. Sucht mein Angesicht.
Fazit
Die Debatte um den Buß- und Bettag ist mehr als eine politische Diskussion. Sie ist ein Spiegelbild der geistlichen Entwicklung unserer Gesellschaft. Während die Welt sich auf Selbstverwirklichung, Wellness und Humanismus konzentriert, ruft Gott weiterhin zur Umkehr.
„Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen!“ (Matthäus 3,2)
Möge der Buß- und Bettag nicht nur in Kalendern bestehen, sondern in Herzen lebendig bleiben. Und möge Sachsen nicht das letzte Bundesland sein, das sich erinnert, sondern das erste, das neu entfacht.