Die Heilige Schrift ist ein göttlich inspiriertes, vollkommen in sich geschlossenes Werk. Sie widerspricht sich nicht. Jeder vermeintliche Widerspruch entspringt entweder einer verfälschten Textgrundlage oder einem fleischlich-irdischen Verständnis der geistlichen Sprache der Bibel. Wer die Schrift aus dem Geist liest, erkennt ihre vollkommene Einheit. Wer jedoch auf den Nestlé-Aland-Text baut oder typologische Bilder nicht erkennt, wird irregeleitet.
Die Bibel ist ein geistlich zu verstehendes Ganzes
Gott spricht nicht willkürlich, sondern durch Bilder, Typen und Symbole, die sich durch alle Bücher der Bibel hindurchziehen. Diese geistliche Sprache muss erkannt und angenommen werden, sonst ergibt sich ein verzerrtes Bild:
- Israel meint nicht den modernen Staat im Nahen Osten. Israel ist die Gemeinde Jesu Christi, das geistliche Volk Gottes (vgl. Römer 9,6–8; Galater 3,29).
- Babylon steht für ein System aus religiöser Verwirrung und Götzendienst.
- Zion symbolisiert die himmlische Gemeinde, nicht bloß einen Ort in Juda (Hebräer 12,22).
- Ägypten steht für die Welt und ihre Sklaverei.
Die wahre Grundlage: Der Textus Receptus
Die Harmonie der Schrift wird sichtbar, wenn man sich auf die überlieferte Textgrundlage verlässt: den Textus Receptus. Moderne Übersetzungen basieren dagegen meist auf dem Nestlé-Aland-Text, der auf fehlerhaften alexandrinischen und vatikanischen Handschriften beruht. Diese Grundlage führt zu massiven Verfälschungen:
- 1. Johannes 5,7: Die bezeugende Dreieinigkeit fehlt in Nestlé-Aland vollständig.
- Markus 16,9–20: Der Abschnitt über Jesu Auferstehung wird gestrichen oder relativiert.
- Lukas 4,4: Der Zusatz „von jedem Wort Gottes“ wird entfernt.
- Matthäus 6,13: Die Doxologie des Vaterunsers wird gestrichen.
- Offenbarung 1,11: Die Selbstbezeichnung Jesu als „Alpha und Omega“ wird ausgelassen.
Widersprüche entstehen durch fehlende Erkenntnis
Jesus sagte: „Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes.“ (Matthäus 22,29). Wer die Bibel fleischlich liest, stolpert über scheinbare Widersprüche:
- Wer Israel in der Prophetie als Nationalstaat sieht, missversteht das geistliche Prinzip des Volkes Gottes.
- Wer das Gesetz nicht zwischen Moralgesetz und Zeremonialgesetz unterscheidet, liest Galater 3 gegen Römer 3.
Fazit: Das Problem ist nie die Bibel – sondern der Mensch
Die Bibel ist klar, eindeutig und widerspruchsfrei – sofern man sie aus der richtigen Quelle liest und geistlich versteht. Nur Bibelübersetzungen auf Basis des Textus Receptus und eine Auslegung durch den Heiligen Geist bringen wahre Erkenntnis.
„Prüft die Geister, ob sie aus Gott sind!“ (1. Johannes 4,1)
„Der geistliche Mensch beurteilt alles.“ (1. Korinther 2,15)
Die Bibel ist kein Buch für akademische Spekulationen – sie ist das lebendige Wort Gottes, das jedem offenbart wird, der demütig und geistgeleitet sucht. Widersprüche finden nur jene, die entweder die falsche Bibel lesen oder nicht geistlich verstehen.
Vorschau auf Teil 2
Im nächsten Teil widmen wir uns der Frage: Was ist die wahre Autorität im Glauben? – Kirche, Tradition oder allein die Schrift?