Der Admin des Lebens – eine Betrachtung über Körper, Geist und das göttliche Blut

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Ein geistliches Gleichnis über User & Admin, Blut & Leben.

Es gibt Bilder, die eine Wahrheit so einfach und zugleich so tief beschreiben, dass man sie kaum vergisst. Eines dieser Bilder begleitet mich schon lange: Wir, die Menschen – oder allgemeiner, alle Lebewesen – sind User in einem göttlichen System. Wir bedienen die Oberfläche, wir interagieren mit der sichtbaren Welt, wir treffen Entscheidungen, wir fühlen, denken, sprechen. Doch das, was uns all das überhaupt ermöglicht, die eigentliche Funktionslogik, das Betriebssystem, auf dem alles läuft – das gehört nicht uns. Es stammt vom Admin, von Gott selbst.

Der User und der Admin

Jeder, der schon einmal vor einem Computer saß, versteht dieses Bild. Wir haben Benutzerrechte. Wir können Dateien öffnen, Texte schreiben, Programme starten, sogar gewisse Fehler beheben. Aber: Wir können nicht in den Quellcode eingreifen, auf dem das System basiert. Wir können nicht die Prozessorleistung verändern, den Energiefluss lenken oder festlegen, wie der Speicher funktioniert. So ist es auch mit unserem Körper und unserem Geist. Wir haben Kontrolle – aber nur innerhalb eines Rahmens, der uns gegeben wurde.

Wir atmen, ohne es zu befehlen. Unser Herz schlägt, ohne dass wir daran denken. Unser Verdauungssystem arbeitet, unser Immunsystem reagiert, unser Gehirn verarbeitet unvorstellbare Datenmengen – und wir sind uns dessen kaum bewusst. Wir sind User, nicht Admin. Und je mehr man das erkennt, desto größer wird die Ehrfurcht.

Denn all das geschieht, weil ein göttlicher Administrator die Abläufe in Gang hält. Er überwacht, erhält, heilt und erneuert. Wenn wir schlafen, arbeitet Er weiter. Wenn wir zweifeln, bleibt Er treu. Wenn wir scheitern, lässt Er unser Herz trotzdem schlagen. Das ist die stille, aber gewaltige Realität: In ihm leben, weben und sind wir (Apg. 17,28).

Das göttliche Betriebssystem

Dieses göttliche System ist unfassbar komplex – und zugleich perfekt in sich geordnet. Unser Körper gleicht einem biologischen Netzwerk, in dem jeder Befehl, jede Information und jede Ressource zur richtigen Zeit am richtigen Ort ankommt. Wenn man sich auf den Arm legt und die Blutzufuhr unterbricht, „schläft“ dieser Arm ein. Der Kontakt ist weg, die Steuerung unterbrochen. Doch sobald der Lebensstrom zurückkehrt, kehren auch Bewegung und Gefühl zurück.

So arbeitet der Schöpfer: Er hat in jede Zelle einen Bauplan gelegt, der nicht nur Funktion, sondern auch Selbstheilung enthält. Wenn etwas beschädigt ist, werden Prozesse aktiviert, die das wiederherstellen, was zerstört wurde – vorausgesetzt, die nötigen „Betriebsmittel“ (Nährstoffe, Ruhe, Energie) stehen bereit. Das ist keine blinde Mechanik, sondern ein Ausdruck des göttlichen Willens zur Erhaltung des Lebens. Gott hat die Schöpfung so programmiert, dass sie sich selbst regenerieren kann – weil sie ein Abbild seiner eigenen Liebe ist.

Das Blut – Gottes Signatur im Menschen

Und mitten in diesem System fließt das Blut – die heiligste aller Substanzen. Es ist mehr als ein biologisches Medium; es ist das Symbol des Lebens selbst. In der Bibel heißt es: Denn das Leben des Fleisches ist im Blut (3. Mose 17,11).

Wenn man das bedenkt, ist es erstaunlich, wie genau dieses Bild in der Wirklichkeit bestätigt wird. Das Blut transportiert alles, was Leben erhält – Sauerstoff, Nährstoffe, Hormone, Signale. Es ist das Kommunikationsnetz des Körpers, die Lebensleitung, der göttliche Datenstrom, der alles verbindet. Ohne Blut kein Bewusstsein, keine Bewegung, keine Empfindung. Das Blut ist das sichtbare Zeugnis eines unsichtbaren Prinzips: Leben fließt. Leben steht nicht still. Leben ist Austausch, Verbindung, Bewegung.

Und weil das so ist, sagte Gott zu den Menschen, dass sie kein Blut essen sollen (3. Mose 17,12). Das war nie eine willkürliche Vorschrift. Es war ein Schutzzeichen, eine Erinnerung daran, dass Leben Gott gehört. Wer Blut konsumiert, würde symbolisch beanspruchen, über das Leben selbst zu verfügen – über etwas, das nur dem Schöpfer zusteht.

Darum ist das Blut „für Gott“. Es ist heilig, exklusiv, unantastbar. Denn in ihm ruht der göttliche Lebenscode. Es ist die Brücke zwischen Körper und Geist, Materie und Seele – der sichtbare Strom einer unsichtbaren Quelle.

Wenn der Lebensfluss unterbrochen wird

Legt man sich auf den Arm und die Blutzufuhr stoppt, verliert man vorübergehend Kontrolle. Das ist nicht nur Biologie – das ist eine geistliche Metapher: Wenn der Lebensfluss Gottes in unserem Innern blockiert ist, verlieren wir Empfindung, Wärme, Richtung. Die Seele „schläft ein“. Wir handeln zwar weiter, aber ohne echte Verbindung zur Quelle.

Doch sobald der göttliche Lebensstrom wieder durch uns fließt, sobald der Geist Gottes unser Inneres berührt, kehrt Leben zurück. So wie der Arm wieder fühlt, wenn das Blut zurückkehrt, so spürt das Herz wieder Freude, wenn Gottes Geist wieder Raum bekommt.

Das Blut Christi – der erneuerte Lebensstrom

Im alten Bund war das Blut das Symbol des Lebens, das Gott gehörte. Im neuen Bund wird es zur Offenbarung dieses Lebens. Jesus sagt: DDenn das ist mein Blut, das des neuen Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. (Mt. 26,28). Er teilt sein Blut nicht als irdische Flüssigkeit, sondern als geistliche Realität: Sein göttliches Leben wird zum Lebensstrom derer, die ihm glauben.

Darum sagt er an anderer Stelle: Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. (Joh. 6,54). Das klingt wie ein Widerspruch zum alttestamentlichen Verbot, ist aber in Wahrheit die Erfüllung: Hier ist das Blut nicht Tierblut, sondern Gottes eigenes Leben, das freiwillig geteilt wird. Nicht, dass wir es physisch trinken sollen, sondern dass wir geistlich Anteil bekommen an diesem göttlichen Lebensstrom.

Damit wird das alte Gebot nicht aufgehoben, sondern erfüllt: Das Blut bleibt Gottes Eigentum – aber Gott teilt es freiwillig. Er lässt uns Anteil haben an seiner eigenen Lebenskraft. Das ist der Sinn des Abendmahls, der tiefere Kern des Kreuzes: nicht Tod, sondern die Wiederherstellung des göttlichen Lebensflusses zwischen Himmel und Mensch.

Gott im Blut

Wenn die Bibel sagt: Das Leben ist im Blut (3. Mose 17,11), dann sagt sie im Grunde: Gott ist im Blut. Natürlich nicht materiell, sondern geistlich. Das Blut ist das irdische Gleichnis des göttlichen Prinzips: Es durchdringt alles, nährt alles, hält alles zusammen.

Es erinnert uns daran, dass unser Körper kein zufälliges Stück Materie ist, sondern eine Wohnung der Gegenwart Gottes. Unser Herz schlägt, weil der Schöpfer es in Gang hält. Unsere Zellen erneuern sich, weil in ihnen ein göttlicher Befehl ruht: Gott ist Liebe (1. Joh. 4,8) – und diese Liebe schenkt Leben. Darum sagt Jesus: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben (Joh. 14,6). Und Paulus bekennt: denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, so daß sie keine Entschuldigung haben. (Röm. 1,20).

Dieses „Lebe“ erklingt unaufhörlich im Puls eines jeden Menschen – selbst im Ungläubigen, selbst im Verlorenen. Gott hält seine Schöpfung am Leben, auch wenn sie ihn nicht erkennt. Das ist Liebe in ihrer reinsten Form: beständig, tragend, unverdient.

Der heilige Kreislauf

Alles Leben ist zirkulär. Das Blut fließt, das Wasser fließt, der Atem fließt. Auch Gottes Liebe fließt. Sie steht niemals still, sie sucht, sie nährt, sie vergibt. Stillstand ist Tod, Trennung ist Erstarrung, Fließen ist Leben.

Wenn wir das begreifen, sehen wir den Körper mit neuen Augen: nicht als biologische Maschine, sondern als Gleichnis für das Reich Gottes. Unser Herz ist der Altar, unser Blut die Opferflamme, unsere Atmung das Gebet. Und der Admin – der Schöpfer – sorgt dafür, dass alles zusammenbleibt.

Fazit: Die göttliche Architektur des Lebens

Der Mensch ist Benutzer, nicht Schöpfer. Er steuert sein Bewusstsein, aber nicht den Code, der es möglich macht. Gott ist der Administrator, der die Prozesse in Gang hält, das System schützt und mit Leben erfüllt. Und das Blut ist das heilige Medium, in dem sich diese göttliche Lebenskraft offenbart.

Wer darüber nachdenkt, erkennt: Alles, was existiert, predigt den Schöpfer. Der Körper selbst ist ein Tempel seiner Gegenwart, und das Blut – ununterbrochen zirkulierend – ist das fortwährende Amen seines Willens: In ihm leben, weben und sind wir (Apg. 17,28). So dürfen wir staunen, glauben und danken – denn während wir die Oberfläche bedienen, arbeitet der wahre Admin im Verborgenen, unermüdlich, liebevoll, vollkommen. Er hält uns am Leben. Er heilt. Er ist das Leben.

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