Warum das Böse scheinbar siegt, aber das Dienen am Ende herrscht
Einleitung
Die Welt, in der wir leben, ist von Spannungen durchzogen: Gut und Böse, Wahrheit und Lüge, Licht und Finsternis. Die Bibel beschreibt diese Welt als ein Schlachtfeld, das Gott und Satan abgesteckt haben. Wir alle sind mitten darin – ob wir wollen oder nicht. Satan hat großen Spielraum, und es scheint, als ob das Böse überwiegt. Doch am Ende wird sich zeigen: Der wahre Herrscher ist nicht der, der unterdrückt, sondern der, der dient.
Die Welt liegt im Argen
„Wir wissen, daß wir aus Gott sind, und daß die ganze Welt sich im Bösen befindet.“ (1. Johannes 5,19)
Das Böse beherrscht die Welt in einem Ausmaß, das unübersehbar ist. Paulus nennt Satan den „Gott dieser Weltzeit“ (2. Korinther 4,4) und „den Fürsten der in der Luft herrscht“ (Epheser 2,2). Gewalt, Unrecht, Korruption und Verführung sind sichtbare Zeichen dieser Herrschaft.
Und doch dürfen wir nicht vergessen: Satan herrscht nur, weil Gott es zulässt. Er ist kein unabhängiger Gegenspieler, sondern ein Geschöpf, das sich auflehnt – und dessen Macht begrenzt ist.
Gott steckt die Spielregeln
Das Buch Hiob gibt uns tiefe Einblicke in dieses Verhältnis. Satan darf Hiob versuchen, aber nur im Rahmen, den Gott ihm steckt:
„Da sprach der Herr zum Satan: Siehe, alles, was er hat, soll in deiner Hand sein; nur nach ihm selbst strecke deine Hand nicht aus!“ (Hiob 1,12)
„Siehe, er ist in deiner Hand; nur schone sein Leben!“ (Hiob 2,6)
Das zeigt: Satan hat Macht, aber keine absolute Freiheit. Er darf nur so weit gehen, wie Gott es zulässt. Gott bestimmt die Spielregeln.
Satans Niederlage am Wort
Ein zentrales Zeugnis dafür ist Gottes Wort. Jahrhunderte lang versuchte Satan, die Bibel zu unterdrücken: durch Verfolgung, durch Isolierung, durch Verdunkelung. Doch er konnte sie nicht vernichten. Warum? Weil Christus selbst das Wort ist.
„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist.“ (Johannes 1,1–3)
Wenn Christus selbst das Wort ist, dann ist es unzerstörbar. Jesus sagt:
„Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“ (Matthäus 24,35)
Satan durfte Gottes Wort verdrehen, verfälschen, verstecken – aber niemals vernichten. Denn es ist in Christus verankert, dem Schöpfer aller Dinge.
Zeichen der Gnade inmitten der Finsternis
Trotz der Macht des Bösen lässt Gott die Welt nicht im Dunkel. Er schenkt uns immer wieder Zeichen seiner Güte – unantastbar durch Satan.
„und doch hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen; er hat uns Gutes getan, uns vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben und unsere Herzen erfüllt mit Speise und Freude.“ (Apostelgeschichte 14,17)
„Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel.“ (Jakobus 1,17)
Satan darf dieses Zeugnis nicht auslöschen. Es ist Gottes fortdauernde Einladung an die Menschheit, ihn zu erkennen – trotz der gefallenen Welt.
Der scheinbare Sieg des Bösen
Oft sieht es so aus, als hätte das Böse die Oberhand. Asaph klagte im Psalm 73, dass die Gottlosen im Wohlstand leben, während die Gerechten leiden:
„Denn ich beneidete die Übermütigen, als ich das Wohlergehen der Gottlosen sah.“ (Psalm 73,3)
Auch am Kreuz Jesu schien das Böse zu siegen. Die Mächtigen der Welt hatten ihn ausgeliefert, verspottet und getötet. Doch was aussah wie Satans Triumph, war in Wahrheit sein Untergang:
„Als er so die Herrschaften und Gewalten entwaffnet hatte, stellte er sie öffentlich an den Pranger und triumphierte über sie an demselben.“ (Kolosser 2,15)
Das zeigt: Satans Siege sind nur Schein. Am Ende führen sie immer zu seiner Niederlage.
Gottes letztes Wort
So wie Asaph erst im Heiligtum Gottes verstand, dass das Ende der Gottlosen Verderben ist (Psalm 73,17–18), so wird auch die Menschheit erkennen, dass Satans Macht zeitlich und begrenzt ist.
„Und der Teufel, der sie verführt hatte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo das Tier ist und der falsche Prophet, und sie werden gepeinigt werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (Offenbarung 20,10)
Der scheinbare Sieger wird als endgültiger Verlierer entlarvt.
Wahres Herrschen ist Dienen
Satan herrscht durch Egoismus, Gewalt und Unterdrückung. Christus herrscht durch Liebe, Hingabe und Dienst. Hier liegt der entscheidende Unterschied.
„Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein.“ (Matthäus 23,11)
„gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“ (Matthäus 20,28)
Das Reich Gottes kehrt die Maßstäbe dieser Welt um. Wer herrschen will, soll dienen. Wer sein Leben hingibt, der gewinnt es.
Unterwerfung als Sieg
„So unterwerft euch nun Gott! Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch;“ (Jakobus 4,7)
Wahre Freiheit liegt nicht in Selbstbestimmung, sondern in der Unterwerfung unter Christus. Denn er ist der wahre Herrscher, dessen Herrschaft Leben, Frieden und Freude schenkt.
„Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, daß wir auch mit ihm leben werden“ (Römer 6,8)
Die, die sich Christus unterwerfen, werden mit ihm herrschen (2. Timotheus 2,12) – nicht durch Macht, sondern durch Dienen.
Fazit
Ja, wir alle sind mitten im Spiel, das Gott und Satan abgesteckt haben. Satan hat große Macht, das Böse scheint oft zu überwiegen, und manchmal sieht es aus, als ginge er als Sieger vom Platz. Doch Gott hat die Spielregeln gesetzt. Satan darf nur, was Gott ihm erlaubt. Er durfte das Wort nicht vernichten. Er darf Gottes Zeugnisse der Gnade nicht antasten.
Am Ende wird offenbar: Der scheinbare Sieg des Bösen ist nur Schein. Der wahre Herrscher ist Christus – der dienende König. Und alle, die ihm folgen, werden mit ihm siegen.
„wenn wir standhaft ausharren, so werden wir mitherrschen; wenn wir verleugnen, so wird er uns auch verleugnen;“ (2. Timotheus 2,12)
Darum gilt: Herrschen ist dienen. Wer sich Christus unterwirft, steht am Ende als Sieger da – nicht, weil er stärker war, sondern weil er sich dem unterworfen hat, der allein die Welt in der Hand hält.