Verantwortung nach der Erkenntnis – Gedanken zu Hebräer 10,26–31

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Hebräer 10,26–31 (Schlachter 2000):
Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt für die Sünden kein Opfer mehr übrig,
sondern nur ein schreckliches Erwarten des Gerichts und ein Zorneseifer des Feuers, der die Widerspenstigen verzehren wird.
Wenn jemand das Gesetz Moses verwirft, muß er ohne Erbarmen sterben auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin;
wieviel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird derjenige schuldig erachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?
Denn wir kennen ja den, der sagt: »Die Rache ist mein; ich will vergelten! spricht der Herr«, und weiter: »Der Herr wird sein Volk richten«.
Es ist schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!

Christus aufnehmen bedeutet Verantwortung übernehmen

Die Aufnahme Christi in unser Leben ist keine emotionale Entscheidung, sondern ein heiliger Bund. Der Hebräerbrief erinnert uns eindringlich daran: Wer Christus wirklich erkannt hat, trägt eine Verantwortung, die ewige Auswirkungen hat. Paulus spricht davon, dass die mutwillige Sünde nach der Erkenntnis der Wahrheit nicht nur gefährlich ist, sondern das Opfer Christi selbst verwirft.

Das Gesetz wurde uns gegeben, um unser sündiges Wesen zu offenbaren. Römer 3,20 sagt:
„denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde“
Der Spiegel des Gesetzes zeigt uns, wo wir falsch gehen und weshalb wir die Gnade so dringend benötigen.

Buße – der Weg zu Christus

Die Erkenntnis unserer Verlorenheit führt uns zur Buße. Wahre Buße ist nicht bloß Reue über die Konsequenzen der Sünde, sondern echte Herzensumkehr, die aus einer zerbrochenen Haltung vor Gott kommt. Diese Buße bringt uns zu Christus, dem einzigen Opfer für unsere Sünden.

Nach der Bekehrung geschieht etwas Gewaltiges: Gottes Liebe wird durch den Heiligen Geist in unser Herz ausgegossen. Römer 5,5 bezeugt:
„denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.“

Dies ist die Versiegelung durch den Geist Gottes, von der Epheser 4,30 spricht:
„Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid für den Tag der Erlösung!“

Keine Rückkehr zum alten Leben

Wer Christus in sein Leben aufgenommen hat, darf nicht zurück in das sündige Leben fallen. Matthäus 24,12 warnt uns:
„Und weil die Gesetzlosigkeit überhand nimmt, wird die Liebe in vielen erkalten.“

Die Liebe, die durch den Geist geschenkt wurde, soll nicht erkalten. Ein bewusstes, willentliches Leben in der Sünde nach der Erkenntnis bedeutet, dass man Christus verwirft und sich von der rettenden Gnade abwendet.

Hebräer 10 macht klar:
„So bleibt kein Opfer für Sünden mehr übrig.“
Christus hat das vollkommene Opfer ein für allemal dargebracht. Wer dieses Opfer verwirft, für den gibt es keine weitere Möglichkeit der Rettung.

Israel – ein verlassenes Haus

Die Hebräer, an die der Brief ursprünglich gerichtet war, waren bereits kein Segen mehr. Jesus selbst hatte es in Matthäus 23,37–39 deutlich gemacht:

Matthäus 23,37–39 (Schlachter 2000):
Jerusalem, Jerusalem, die du die Propheten tötest und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken unter die Flügel sammelt, aber ihr habt nicht gewollt!
Siehe, euer Haus wird euch verwüstet gelassen werden;
denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht mehr sehen, bis ihr sprechen werdet: »Gepriesen sei der, welcher kommt im Namen des Herrn!«

Ihr „Haus“ – das Bild für ihre religiöse Stellung – wurde ihnen verlassen. Ohne Gott, ohne Segen, öde. Mit der Steinigung des Stephanus (Apostelgeschichte 7) bestätigten sie öffentlich ihre Verwerfung des Heiligen Geistes, womit das endgültige Zeugnis abgeschlossen war. Sie waren kein Licht mehr für die Welt und kein Segen mehr für die Nationen.

Nur durch die Annahme Jesu Christi können sie wieder zum Segen werden – dann, wenn sie ihn als den wahren Messias erkennen und annehmen.

Das Gericht Gottes ist real

Paulus zeigt im Hebräerbrief unmissverständlich, was auf den wartet, der das Blut Christi verachtet:
„ein schreckliches Erwarten des Gerichts und ein Zorneseifer des Feuers, der die Widerspenstigen verzehren wird.“

Der Sünde Sold ist der Tod, wie Römer 6,23 bekräftigt:
„Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“

Wer die Gnade Christi verwirft und lieber in der Knechtschaft der eigenen Begierden verharrt, wird das gerechte Gericht Gottes erleben. Die Heilige Schrift lässt daran keinen Zweifel.

Fazit: Ein heiliges Leben in Christus

Die Warnung aus Hebräer 10 ruft uns auf, in heiliger Ehrfurcht vor Gott zu leben. Nicht aus Angst, sondern aus Liebe – aus einer tiefen Erkenntnis heraus, was Christus für uns getan hat. Wer den Sohn Gottes annimmt, bleibt im Licht. Wer ihn aber mutwillig verwirft, hat nichts mehr zu erwarten als das gerechte Gericht Gottes.

Jetzt ist die Zeit, im Glauben zu verharren, das neue Leben zu bewahren und Christus als den höchsten Schatz zu ehren.

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